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Lässt sich Christine mit den Gangstern da draußen ein oder hilft sie ihrem Joe hinter Gittern? Als Spieler haben wir das in „1954: Alcatraz“ in der Hand. Abb.: Daedalic
Der vierschrötige Joe wird 1954 nach einem Raubüberfall geschnappt und zu 40 Jahren Knast verurteilt, die er auf der berüchtigten Gefängnisinsel vor San Francisco absitzen soll. Im Adventure „1954: Alacatraz“ ist es nun an uns, Joe beim Ausbruch zu helfen. Dabei steuern wir mal den Knacki, wie er im Knast Allianzen schmiedet und sich einen Fluchtplan erkauft, dann wieder des Räubers Freundin Christine, die draußen in Frisco mit Joes Ex-Kumpanen klar kommen muss, die die Beute aus dem Raubzug schmerzlich vermissen. Dabei liegt es in der Hand des Spielers, ob und wie er als Christine das Happy End vorantreibt oder verzögert.
Zwischen Chandler und Beatnik-Story
„Daedalic“ und „Irresponsible Games“ haben sich diesmal auf eine Story ganz im Stil von US-Comics und klassischer Gangsterfilme fokussiert. Das hat seinen eigenen atmosphärischen Charme und ist in Musik, Klamotten und Habitus irgendwo zwischen Raymond Chandler und Beatnik-Zeit angesiedelt. Von der Skurrilität früherer Daedalic-Adventures wie etwa „Edna bricht aus“ oder „Deponia“ ist da kaum etwas zu spüren, „Alcatraz“ macht eher auf ernsthaft.
Werbevideo (Daedalic):
Kann man einen Schrank liebgewinnen?
Kritisch sei indes angemerkt: Die Spieleszene erwartet heutzutage von Hauptakteuren selbst in Action-Shootern (geschweige denn Adventures) Individualität und Originalität – man denke nur daran, wie sehr Elisabeth den Erfolg von „Bioshock Infinite“ mitgeprägt hat. Da fällt es etwas schwer, sich mit einem abziehbildmäßig stierköpfigen Schrank wie Joe zu identifizieren.
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Muss sich im Knast behaupten: Joe. Abb.: Daedalic
Fazit: Netter Genreausflug, aber wenig fesselnd
Daedalics Ausflug ins US-Comic-Genre hat charmante Seiten, vermag aber weder erzählerisch noch grafisch vom Hocker zu reißen. Comic-Adventures können die Amerikaner – und da sei vor allem an Telltales „Walking Dead“ oder „Sam & Max“ erinnert – wohl einfach besser. Autor: Heiko Weckbrodt
„1954: Alcatraz“ (Deadalic/ Irresponsible Games) Gangster-Adventure, USK 12
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